Fahrt nach Straßburg (Strasbourg)
Einen wunderbaren, langen Sommertag in Frankreich genießen die siebten Klassen der Leibnizschule als Belohnung für die ersten beiden Lernjahre Französisch. Für viele Schülerinnen und Schüler ist es der ersten Kontakt mit dem westlichen Nachbarn - und ein Motivationsschub, die Sprache weiter zu lernen, Vokabel für Vokabel, Übung für Übung. Doch während der Fahrt, die mit dem Bus in zweieinhalb Stunden nach Straßburg führt, ist das Vokabelheft Nebensache. Wichtig ist nach der Ankunft vielmehr, wie viele Stufen auf den Turm des Straßburger Münsters führen und auch, dass man von dort oben einen phantastischen Blick auf die Vogesen, den Schwarzwald und - direkt vor der Nase - auf das Europäische Parlament hat. Das bekommt man ja sonst nur im Fernsehen zu sehen.
Eine Stadtrallye - "un jeu de piste" - gibt den Lernendenden den Anstoß, Französinnen und Franzosen anzusprechen und nach dem Preis einer Briefmarke, der aktuellen Nummer Eins der französischen Charts oder dem Alter des Straßburger Münsters zu fragen. Der gemeinsame Spaziergang durch das malerische Altstadtviertel "La Petite France" lenkt den Blick von Dönerpreisen und Mode-Auslagen auf die bunten Fassaden, Kanäle und Schleusen, die einst Gerber angelegt haben, um Häute zu Leder zu verarbeiten. Hier erleben die Jugendlichen auch, wie die historische Drehbrücke abwechselnd Booten und Fußgängern die Passage ermöglicht - und sehen damit ein Stück Geschichte und Architektur, das die Unesco zum Weltkulturerbe ernannt hat.
Die Eindrücke einer der letzten Fahrten? "Das ist ja total schön hier!" - "Die Franzosen waren sehr nett, manche haben auf Französisch, manche aber auch direkt auf Deutsch geantwortet." - "Es war soo heiß." - "Der Blick vom Münster war echt beeindruckend." - "Ich würde gern noch mal wieder hierherkommen." - Aber auch: "Das Essen ist ganz schön teuer."
Den letzten Eindruck federt der Förderverein der Leibnizschule ab, indem er jedem Teilnehmer fünf Euro Verzehrgeld mit auf den Weg gibt.
Einig sind sich am Ende der Fahrt alle: Ein erneuter Besuch Straßburgs lohnt sich - vielleicht dann mit einer Führung durchs Europäische Parlament oder einem Besuch des Musée d'Art Moderne et Contemporain. Denn sowohl die Kuppel des Parlaments als auch die Fassade des Museums mit den bunt gewürfelten Feldern waren dieses Mal aus Zeitgründen nur von fern zu sehen.