… Sie waren gemalt und signiert und wurden auf silbernen Tabletts zum Mitnehmen angeboten. Zum Abheben schön flatterten unzählige aquarellierte Schmetterlinge durch die Kunsträume, Draht und Besenstil stellten ungewöhnliche Materialien und Techniken des Portraitierens vor.
Gelassen flanierten die Gäste – gut gestärkt – weiter zum Konzert des Bläser-Nachwuchses, der vertrauensvoll und unaufgeregt das gerade Erlernte auf dem neuen Instrument den Eltern, Mitschülern und anderen Familienmitgliedern präsentierte. Dann riefen Balladen die Besucher erst ins Foyer, wo Karlsson Büchi als Solodarsteller “Die Bürgschaft” von Friedrich Schiller vortrug. Nein, er durchlitt den Kampf des Sprechers um das Leben seines Freundes und um die Befreiung der Stadt vom Tyrannen.
Tief beeindruckt von der darstellerischen Leistung begab sich das Publikum in den Theaterkeller, wo Gruppen aus zwei siebten Klassen ihre einstudierten szenischen Balladen mit vollem Einsatz ausdrucksstark und liebevoll inszeniert vortrugen. Selbst die Theater-AG (Michaela Schäfer) zeigte Kostproben aus ihrem kriminalistischen Drama “(K)ein Mord in Sicht”.
In Ruhe genossen die Gäste zwischen den Stationen des Tags der Künste auch musikalische Darbietungen wie das Saxophon-Solo von Daniel Kaiser oder ein Klavier-Solo von Nathan Fischer. Deren Töne stimmten die Gäste auf die Texte der jungen Schriftstellerinnen ein, die unter Anleitung von Margit Hansen in der AG Literarisches Schreiben ihre Phantasie entfaltet und in gruselige, spannende und poetische Erzählungen haben fließen lassen. Die harmonische Stimmung klang schließlich in der Darbietung der Gitarren AG und der Orchesterklassen aus.
Wem es gelingt, durch den nüchternen Sechzigerjahre-Bau der Leibnizschule einen Hauch von Poesie wehen zu lassen, der muss ein wahrer Meister sein. Beim Tag der Künste im Jubiläumsjahr ist das den Künstlern, Musikern, Balladen-Darstellern und Geschichten-Erzählern ganz zauberhaft gelungen. Was normalerweise den Orchesterklassen 5 und 6 als “Frühlingstöne”-Konzert vorbehalten ist, erfuhr im Jubiläumsjahr eine charmante Erweiterung. So empfingen Schülerinnen und Schüler die Gäste mit Häppchen der ganz besonderen Art …