Wer Roboter baut, macht keinen großen Wind um sich. So taucht Klaus-Dieter Lamann - Lehrer für Physik, Mathematik und Informatik am Friedrich Dessauer Oberstufen-Gymnasium - seit vielen Jahren jeden Dienstag zur 8. Stunde leise in der Leibnizschule auf, geht zu seinen AG-Schülerinnen und -Schülern - und baut Roboter. Besser: Er zeigt Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 7 bis 10, wie man Roboter baut. Genauso leise und ohne um sich Wind zu machen, erledigen diese Gefährte und Maschinen anschließend die Aufgabe, die ihre Konstrukteurinnen und Konstrukteure ihnen zugeschrieben haben. Leise und unermüdlich. Bisher bekam die Schulgemeinde die gleichzeitig kreativen und technisch versierten Produkte vor allem am Tag der offenen Tür zu sehen. Und auch da gingen sie im lauten Trubel der Schulpräsentation ein bisschen unter.
Bis Klaus-Dieter Lamann jetzt die Roboter jetzt einmal gefilmt hat. Da wäre das Katapult für den Start von Papierfliegern. "Das Vorbild des Mechanismus ist die Balliste, eine römische Speerschleuder", erklärt Lamann. Verblüffend ist auch der "Farbsortierer". Er arbeitet wie Sortiermaschinen in der Industrie - zum Beispiel zum Verteilen von Gepäck oder zur Trennung von Altglas nach Farben. Woher der Roboter weiß, welcher der Legosteine blau und welcher rot ist, verrät Lamann gerne: "Sein Geheimnis ist ein Farbsensor, der sich im Programm selbst kalibriert und so dem einstreuenden Umgebungslicht anpassen kann." Ein Ultraschallsensor ermöglicht es wiederum einem laufenden Roboter, sich im Raum zu orientieren. Lamann: "Er kann so in unwegsamem Gelände eingesetzt werden." Schließlich findet einer der AG-Roboter nach beharrlichen Versuchen selbstständig - also als autonom steuerndes Fahrzeug - heraus aus der schier ausweglosen Nische im Raum.
Wir finden: Dieses Video, diese AG, dieser Leiter der AG haben jetzt einmal einen großen, richtig lauten Applaus verdient!