Unglaubliche einhundert Jahre ist es her, dass Otto Schiff das Licht der Welt erblickte. Heute lebt unser ehemaliger jüdischer Schüler gemeinsam mit seiner reizenden Ehefrau Marilyn in Carmel, Kalifornien. Otto Schiff kann auf ein langes, ein abenteuerliches, ein wechselreiches und erfülltes Leben zurückblicken:
Welch ein Wunder war es, als 2018 Schülerinnen und Schüler der Leibnizschule herausfanden, dass einer ihrer jüdischen Schüler noch lebt – einer derjenigen, die in der Zeit des Nationalsozialismus der Schule verwiesen und deren Familien Ausgrenzungen, Repressalien, Anfeindungen bis hin zur Vertreibung und teils Vernichtung erfahren mussten. Doch Otto Schiff lebt.
Seinen Lebenslauf und die Lebensläufe unserer ehemaligen jüdischen Schüler haben wir im Rahmen des Projektes „Nachspüren“ dokumentiert, in Kunstwerke umgesetzt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht – das alles vor nunmehr drei Jahren.
Das nächste Wunder ließ nicht lange auf sich warten: Otto Schiff reiste gemeinsam mit seiner Frau Marilyn und seiner Tochter Naomi aus Kalifornien an und wohnte der Ausstellungseröffnung im Foyer unserer Schule bei. Wir waren fasziniert von den Worten, die er zu uns sprach und nicht wenigen stiegen Tränen der Rührung in die Augen.
Anfang vergangenen Jahres hatten sich die Eheleute Schiff erneut angekündigt. Sie freuten sich auf eine weitere Reise in Ottos alte Heimat Höchst. Sie planten im Mai 2020 die ersten Erdbeeren und den weißen Spargel zu genießen. Sie wollten Freunde treffen, auch uns. Dann kam Corona…
Heute nun, im September 2021 gratulieren wir Otto Schiff zum 100. Geburtstag und schicken die herzlichsten Grüße aus Frankfurt. Wir wünschen ihm weiterhin viel Lebensfreude, Gesundheit und Kraft.
Ebenfalls gratuliert hat das Höchster Kreisblatt mit einem großen Porträt, das am Geburtstag des ehemaligen Höchster Bürgers Otto Schiff erschienen ist. Dazu war Fotograf Maik Reuß sogar in die Leibnizschule gekommen, um die "Geburtstagsblumen" des Kunst-Wahlunterricht-Kurses zu fotografieren. Dieses Bild ziert nun den Artikel im Höchster Kreisblatt.
Dr. Andrea Mihm mit ihrem Kunst-Kurs für die Leibnizschule