“Soll ein Mindestgewicht für Models eingeführt werden?” Während im Fernsehen zurzeit die neue Staffel der deutschen Topmodelkür läuft, streiten sich Neuntklässler beim Wettbewerb “Jugend debattiert” mit Argumenten um Schönheitsideale, Gesundheit und Vorbildfunktion der Modelbranche. Den Sieg in dieser Debattenrunde für die Acht- bis Zehntklässler beim Finale von “Jugend debattiert” trägt der Leibnizschüler Fabian Brack davon – dicht gefolgt von Kuno Kunert von der Musterschule auf Platz zwei. Dennoch haben sich auch Fabians Mitstreiter von der Leibnizschule, Amir Andusa und Kevin Saukel, souverän im Wettkampf der Worte geschlagen – vor Publikum, unter Zeitdruck und dem kritischen Urteil der Jury.
In diesem Jahr war die Leibnizschule Gastgeberin für das Finale, …
… für das sich sechs Schulen aus dem Frankfurter Westen und Nordwesten im so genannten Regionalverbund II qualifiziert hatten. Hier nehmen Schüler teil, die sich bereits als beste Rednerinnen und Redner an ihrer Schule durchgesetzt haben.
Die Hauptverkehrsstraßen in Frankfurt sollten nachts zu Tempo-30-Zonen werden, davon ist wenig später Niklas Ehrenklau überzeugt. Seine Position untermauert der Oberstufenschüler der Heinrich-Kleyer-Schule auf der Bühne im Theaterkeller der Leibnizschule mit so guten Argumenten, dass er, wenn nicht künftige Wähler beim Kommunalwahlkampf, so doch die Experten-Jury voll und ganz überzeugt.
Sachkenntnis, kritischer Umgang mit Quellen und ein Blick fürs Wesentliche bringen ihm im Finale der Oberstufenschüler den ersten Platz – und ein mehrtägiges professionelles Rhetorik-Training, das ihn für den Landeswettbewerb Hessen-Süd fit machen wird. Letzteres wird der Schüler gemeinsam mit Alec de Silva von der Max-Beckmann-Schule besuchen, der den zweiten Platz belegt.
Der Erfolg eines Leibnizschülers, aber auch die Gesamterfahrung aus den Debatten freut Sabine Pressler als Leiterin der Leibnizschule: „Es macht mich stolz zu beobachten, dass sich im Training für ,Jugend debattiert’ auch stille Schüler immer häufiger zu Wort melden. Sich mit dem Gelernten anschließend im Wettbewerb zu behaupten, ist ein weiterer wichtiger Erfolg.“
Wer sich, wie die Leibnizschule, „Jugend debattiert“ auf die Fahnen geschrieben hat, lässt Jugendliche systematisch solche aktuellen schulischen und politischen Streitfragen diskutieren. In der Unterrichtsreihe verbessern die Schülerinnen und Schüler von Jahr zu Jahr nicht nur ihre Ausdrucks- und Gesprächsfähigkeit, sondern stärken durch die eigenständige Recherche auch ihre Sachkenntnis und Überzeugungskraft. Im anschließenden Wettkampf gilt es, die neu erworbenen Kompetenzen unter fairen Regeln einzusetzen. Dazu gehört es auch, schnell, flexibel, sachkundig und sprachlich überzeugend auf die Argumente der Gegenpartei einzugehen, mögliche Widersprüche in deren Argumentation zu entdecken oder, wie Niklas Ehrenklau, das Gespräch immer wieder auf das Kernthema zurückzuführen. Das lobt Christina Sheneman-Wolf, die den Regionalwettbewerb koordiniert hat, ausdrücklich an den diesjährigen Kandidaten.
Text und Bilder: K.Beez/A.Schirrmacher