Bisher hieß es immer zum Zeitpunkt der Juniorwahl vor einem offiziellen Wahltermin: "Stellt euch vor, ihr dürftet wählen gehen - wen oder welche Partei würdet ihr wählen?" Bei der aktuellen Europawahl durften jetzt die 16-Jährigen unter den Leibnizschülerinnen und -schülern gleich zweimal ihr Kreuz setzen: Einmal in der Juniorwahl - einmal auf dem echten Wahlzettel. Wie die Lernenden der zehnten Klassen zwölf Tage vor dem eigentlichen Wahltag gewählt haben, zeigt die nebenstehende Grafik.
Zuvor hatten die Lehrkräfte im Politik- und Wirtschaftsunterricht mit ihren Klassen Wahlprogramme studiert, die Institutionen der Europäischen Union erarbeitet und beispielsweise auch per Wahl-O-mat die für die Einzelnen passenden Parteien suchen geholfen.
Im Vergleich zum bundesweiten Wahlergebnis erhält die FDP an der Leibnizschule sehr viele Stimmen: 5 Prozentpunkte im Bundesergebnis stehen 16,4 Prozent an der Leibnizschule gegenüber. "Die FDP hat bei den vergangenen Jahren immer an unserer Schule überdurchschnittlich stark abgeschnitten", erläutert Claude Görner. "Dennoch ist es durchaus überraschend, dass die FDP bei uns auf Platz 1 gelandet ist." Anonyme Nachwahlbefragungen einen Tag später hätten ergeben, dass das Layout der FDP auf den Postern ein hohen Wiedererkennungswert gehabt habe und die Schülerinnen und Schüler sofort den Vergleich zur Wahlkampagne der Bundestagswahl gezogen hätten. Wo die 16-Jährigen unter den Jugendlichen am Wahlsonntag, dem 9. Juni, tatsächlich ihr Kreuz gesetzt haben, wird jedoch ihr Wahlgeheimnis bleiben.